Sozialpraktikum in Rumänien

Reflexion des Praktikums: Wieso ein Sozialprojekt in Rumänien?   

Die große Frage, die sich vielleicht Eltern, Bekannte oder auch Mitschüler stellen, ist: Wieso geht man zehn Tage in ein fremdes Land und macht dort ein Sozialpraktikum? Tja, das ist keine einfache Frage, die in einem Satz beantwortet werden kann und auf die es auch nicht immer eine klare Antwort gibt. 

Aber wir können euch einen Eindruck vermitteln, was uns Jugendliche reizt, dorthin mitzufahren: fernab von dem Luxus, den wir alltäglich zu Hause gewohnt sind und geboten bekommen.

Informationen gibt es viele dank Google und Co: man kann sich heutzutage recht schnell einen „Eindruck“ oder eine Meinung verschaffen und sich gut informieren. Jedoch kennt man die Landschaft, die Dörfer, die Kultur und die Menschen nur von Informationen anderer und hat dies aber nie selbst erlebt. Ich denke, was uns gereizt hat, das Projekt mit zu erleben, ist die Lust auf soziales Engagement sowie die eigene Erfahrung von einer ganz anderen Kultur und Mentalität. 

Natürlich gibt es viele, die schon einmal mit der Familie im Ausland waren und andere Kulturen kennengelernt haben. Es ist aber doch etwas anderes, sich mit Jugendlichen gleichen Alters so einer Herausforderung zu stellen: der Arbeit mit behinderten Menschen.

Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung spielen bei den meisten von uns keine Rolle im Leben. Manchmal kennen wir jemanden im näheren Bekanntenkreis oder es gibt auch Fälle in der eigenen Familie. Aber richtig intensiv erlebt und beschäftigt haben sich die wenigsten von uns mit dieser Art von Menschen mit Behinderung und eine genaue Vorstellung haben wir auch nicht davon.

Rumänien bietet eine besondere Erfahrung, da hier Menschen mit Behinderung längst nicht so integriert sind. Sie nehmen am normalen Dorfleben nicht so teil, wie wir es erwarten und hoffen. Der Anblick von Menschen, die wirklich Fürsorge und Hilfe brauchen, ist so rührend und so emotional: So eine kostbare Erfahrung des inneren Berührtseins und des Helfenkönnens nimmt man wirklich in seinem Herzen wieder mit nach Hause.  

Mit diesen Menschen zu arbeiten, zu spielen, sich zu beschäftigen, spazieren zu gehen: eine wunderschöne und erlebnisreiche Erfahrung. 

Es gibt viele, die sich zuerst mit Skepsis oder Angst auf diese Reise machen, was absolut normal ist. Aber ich kenne niemanden, der es jemals bereut hat, nach Rumänien mitgefahren zu sein. Die allermeisten würden am liebsten jedes Jahr, wenn sie könnten, als Teamer wieder mitkommen. 

Die Eindrücke, die wir in Rumänien bekommen haben, sind absolut einmalig. Die Landschaft und die Herzlichkeit der Menschen: Rumänien schafft es, dich wirklich im Herzen zu berühren! Das Schöne ist, dass man auch neue Freundschaften schließen kann und eine super Zeit in Gemeinschaft hat mit Spaß und gemeinsamen Aktionen. Auch die Gespräche nach unseren Erfahrungen waren wertvoll, wodurch viele von uns das Erlebte besser verarbeiten könnten. 

Ich kann euch nur empfehlen mitzufahren, um es selber zu erleben! 

Tausend Dank an: Gesa Heidsieck, Karl-Heinz Stolz und Martin Zörner für dieses tolle Projekt und dass ihr das soooo lange und mit viel Liebe betreut habt und wir daran teilhaben durften. 

Liebe Grüße von Mariama und Merle im Oktober 2016