Polen

Austausch zwischen Legionowo und Bergstedt – Begegnung und Freundschaft (von Alexander Rebers)

Empfang in Warschau. Der Zug rollt ein. Wir kennen uns durch Skypekontakte. Es ist für alle aufregend. Der Zug hält. Wir steigen aus.

Auf dem Bahnsteig stehen unsere neuen Freunde. Alle haben T-Shirts an, auf denen mit eigenen Händen zwei Abdrücke gemacht sind. Einer in Weiß/Rot, einer in Schwarz/Rot/Gold. Polen und Deutschland, Legionowo und Bergstedt.

Gschesch, ein Schüler, begrüßt uns auf Deutsch mit herzlichen Worten auf dem Bahnsteig. Es ist laut, Züge fahren ein und aus, Ansagen dringen durch die Lautsprecher. Wir hören nicht jedes Wort. Trotzdem verstehen wir genau, was Gschesch uns sagt:

Wir sind Willkommen! Zusammen mit allen Schülern sind zwei Lehrerinnen und die Direktorin aus unserer Partnerschule „Gimnazjum Nr. 6, Zespół Szkolno-Przedszkolny“ gekommen. Wir gehen aus dem Bahnhof und halten Ausschau nach einem blauen Bus. Es ist der Bus, der uns in den nächsten fünf Tagen immer wieder tragen wird. Nach Warschau zum Königsschloss, nach Wilanów zum „polnischen Versaille“, zum Kultur- und Bildungspalast, der sich im Zentrum Warschaus in einem Wolkenkratzer in Stalin-Gotik und fantastischer Aussichtsplattform befindet, zum modernen Shoppingcenter und später, am Freitag, wieder zurück zum architektonisch beeindruckenden Hauptbahnhof in Warschau.

Der Bus bringt uns nach Legionowo, einem Ort, der so vor den Toren Warschaus liegt, wie Bergstedt vor den Toren Hamburgs zu finden ist. Der Ort ist mit modernen Zügen an Warschau angebunden, verfügt über hervorragende Sportstätten, ein neues Rathaus mit einem großen Gemeinde- und Veranstaltungssaal und allem, was in Deutschland, Frankreich, England und eben auch in Polen oft am Speckgürtel der Metropolen zu finden ist. Alles ist sehr gepflegt. Über 50.000 Menschen haben hier ihr Zuhause.

In der Schule werden wir von allen Menschen sehr freundlich empfangen.

Alles ist geschmückt. Im Entree des Gebäudes hängen Fahnen und Spruchbänder. Es gibt erst einmal etwas zu Essen für uns. Wir hatten uns polnische Küche gewünscht und wir werden sie mit großer Freunde kennenlernen. Wir sind immer wieder überwältigt davon, wie gastfreundlich wir alle aufgenommen werden.

In unserer  Zeit in Legionowo und Warschau hören wir Vorträge, machen viele Spiele in der ganzen Gruppe, grillen am Lagerfeuer, wandern durch Legionowo, besuchen den Bürgermeister und sprechen mit ihm, sind im Museum von Legionowo und machen eine Reise durch die Zeit, fahren zur wunderschönen, absolutistischen Schlossanlage von Wilanów und noch  viel mehr. Überall werden wir freundlich und sehr herzlich empfangen. Wir sind bei Freunden.

Beim Abschied am Freitag gibt es Tränen.

Wir freuen uns auf den Besuch unserer Freunde im September. Dann zeigen wir ihnen Hamburg und die Walddörfer. Wir nehmen sie mit in unsere Familien und freuen uns aneinander.

Es hat uns allen sehr geholfen, dass drei von uns Polnisch sprechen können. Egal in welcher Sprache – oft war es Englisch – es war eine sehr, sehr herzliche Begegnung. Alles hat gut geklappt.

Alles war gut organisiert. Wir haben Freunde gefunden.

Am Austausch, den wir in diesem Jahr begonnen  haben und der lang andauern möge, nehmen 22 Schüler aus Bergstedt und Legionowo teil. Das Projekt wird von der Europäischen Union (Deutsch Polnisches Jugendwerk), der Gemeinde Legionowo und der Freien und Hansestadt Hamburg gefördert.

Das Projekt wird getragen durch die Eltern und Schüler, die einander Gastgeber und Gäste sind.

Die Umsetzung dieses Projektes wurde möglich durch den großen Einsatz der Lehrerinnen Monika Gajda, Kamila Mazur und Karoline Festerling.

Die Schulleiterin, Agnieszka Kobylińska, und der Schulleiter, Alexander Rebers, sind sich einig: Wir gehen gern weiter auf diesem schönen Weg. 

Link: http://www.zsp.legionowo.pl